Es ist wunderbar, dass Sie sich entschieden haben, Ihren Mitmenschen als Heilpraktiker zu helfen. Um diesen Beruf auszuüben, müssen Sie im Besitz einer sogenannten Heilpraktikererlaubnis sein. Sofern Sie eine medizinische Vorbildung haben, brauchen Sie wahrscheinlich nur Auffrischungskurse oder eine kompakte Prüfungsvorbereitung. Wer als “Quereinsteiger” in die Medizin geht, sollte dagegen eine fundierte Ausbildung absolvieren.
Wichtiger Hinweis:
Sie müssen keine Heilpraktikerausbildung absolvieren. Um die Heilpraktikererlaubnis zu erhalten, müssen Sie lediglich eine schriftliche und eine mündliche Prüfung ablegen. Eine vorausgehende Ausbildung dient nur der Wissensvermittlung, ist aber keine zwingende Voraussetzung für die Zulassung zur Überprüfung. Für diese melden Sie sich beim Gesundheitsamt an und erhalten einen festgelegten Termin.
Die Überprüfung findet im Bundesland statt, in dem Sie wohnen und wird von den dortigen Gesundheitsämtern festgelegt. Das heißt, dass Sie am Prüfungstag unter Umständen eine größere Entfernung zurücklegen müssen, wenn die Prüfung in der nächsten Großstadt stattfindet.
Strenge Maßstäbe!
Reden wir nicht drumherum – Heilpraktikerprüfungen sind sehr schwer. Nicht nur in Köln, sondern im gesamten Bundesland.
Warum?
Um die Heilpraktiker Erlaubnis zu erhalten, müssen Sie sich einer Überprüfung durch das Gesundheitsamt unterziehen. Das medizinische Wissen können Sie sich auf eigene Weise aneignen. Aus diesem Grund haben die Fragestellungen der Heilpraktikerprüfungen ein solch hohes Niveau, dem auch “Vielwisser” in manchen Fällen nicht standhalten kann. Hier müssen der gesamte Stoff beherrscht, die Krankheitsbilder erkannt, Differenzialdiagnosen erstellt und all diese Dinge miteinander in Einklang gebracht werden. Und das ohne jahrelanges Studium und ohne praktische Assistenzzeit.
Es geht nicht um einfache Fragen, die die Anatomie betreffen oder wie die möglichen Krankheitsbilder der Leber heißen. Es ist die Formulierung von Fragestellung und angebotenen Lösungsmöglichkeiten, die kompaktes Wissen voraussetzt. Das Auswendiglernen einzelner Fakten wird keinen Erfolg bringen, nur wer alle Zusammenhänge versteht und interpretieren kann, wird die richtigen Ergebnisse ankreuzen können.
Dafür sind Fleiß und intensiver Zeiteinsatz erforderlich und oft werden diese unterschätzt. Nicht selten treten Prüflinge mehrmals an, um die Erlaubnis zum Praktizieren zu erhalten. Die aufgebrachte Zeit ist zu schade, um nach einem Durchfallen auf diesen Beruf zu verzichten. Bedenken Sie aber, dass die Überprüfungen nur wenige Male pro Jahr -meist 1-2 Mal- durchgeführt werden. Deshalb ist es ratsam, in eine wirklich gute und intensive Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker zu investieren, da Sie dadurch Zeit und vor allem auch viel Geld sparen werden.
Die Anmeldung zur amtsärztlichen Überprüfung
Zuerst kommt der Papierkrieg, aber ohne diesen geht es leider nicht. Das Gesundheitsamt erwartet von Ihnen:
- Einen tabellarischen Lebenslauf, der von Ihnen unterschrieben sein muss
- Den Nachweis, dass Sie mindestens die Hauptschule abgeschlossen haben oder einen gleichwertigen Abschluss als amtlich beglaubigte Kopie vorlegen können
- Gesundheitszeugnis (Diesen Attest bekommen Sie bei Ihrem Hausarzt, der Ihnen damit die gesundheitliche Eignung für den Beruf des Heilpraktikers bescheinigt)
- Ein gültiges Führungszeugnis (Es darf kein gerichtliches Strafverfahren oder ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren anhängig sein)
- Die Bestätigung, für die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde gesundheitlich geeignet zu sein und in keiner, für die Tätigkeit als Heilpraktikerin oder Heilpraktiker beeinträchtigende Weise, eingeschränkt zu sein.
- Einen ausgefüllten und unterschriebenen Antrag des jeweiligen Gesundheitsamtes
Die Kosten für die Heilpraktikerprüfung belaufen sich bundesweit auf 300 bis 600 Euro, abhängig vom Bundesland, in dem Sie die Prüfung beantragen. Diese Kosten sind vor der Prüfung zu entrichten und werden Ihnen beim Durchfallen oder bei einer Verhinderung nicht erstattet. Die Beträge für die schriftliche und die mündliche Prüfung werden einzeln gezahlt. Bestehen Sie die schriftliche Prüfung nicht, fallen selbstverständlich auch keine Gebühren für die mündliche Prüfung an.
Die beste Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker
Schätzen Sie im Vorfeld einer möglichen Ausbildung ein, ob Sie mit einem Selbststudium zurechtkommen oder im Direktunterricht besser aufgehoben sind. Für Menschen mit medizinischer Vorbildung empfehlen sich Onlinekurse, die entweder alle Themenbereiche abdecken oder gezielt einzelne Themengebiete aufgreifen. Dadurch lassen sich die Kosten für die Ausbildung in Grenzen halten.
Stehen Sie ganz am Anfang Ihrer medizinischen Karriere, können Sie sich an einer Heilpraktikerschule anmelden. Dort dozieren u.a. auch evtl. Ärzte, die Ihnen ihr Fachwissen aus der Praxis zukommen lassen. Es gibt Skripten, in denen die medizinischen Grundlagen in verständlicher Form zusammengefasst sind. Dieser Weg ist einfacher, als sich ohne Vorwissen in die Fachliteratur zu versenken. Außerdem bieten Heilpraktikerschulen auch Sonderseminare im Bereich Akupunktur an, sodass Sie in dieses Fachgebiet hineinschnuppern und schnell entscheiden können, ob es zu Ihnen passt.
Die Untersuchung am Patienten oder das Setzen von Spritzen sollten Sie bereits in der Praxis geübt haben, bevor Sie sich zur Prüfung anmelden. Dieses Können wird in der mündlichen Prüfung erwartet, vom Abhören des Herzens und der Lunge bis zur Blutabnahme. In einem Onlinekurs werden diese Dinge theoretisch angesprochen. Um die Praxis zu beherrschen, müssen diese Maßnahmen aber selbstständig geübt worden sein. Daher folgen auch bei Heilpraktiker-seminare.com auch noch Praxis Seminare.
Heilpraktikerschule oder Selbststudium?
Entscheiden Sie sich für eine Heilpraktikerschule, sollten Sie sich im Vorfeld gründlich informieren. Einige Schulen fordern die Gebühren gleich zu Beginn in einem Betrag, es gibt aber auch Ratenzahlungsmodelle. Achten Sie im Kleingedruckten darauf, ob der Vertrag Ihnen freistellt, die Schule zu wechseln. Diese Möglichkeit brauchen Sie, wenn Sie plötzlich umziehen und am neuen Wohnort eine andere Schule für die Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker besuchen möchten oder müssen.
Gehören Sie zu den disziplinierten Menschen, können Sie Direktunterricht und das Lernen mithilfe von Onlinekursen miteinander kombinieren. Es gibt medizinische Seminare, die einzelne oder mehrere Themenbereiche durchnehmen. Aus Onlinekursen können Sie das theoretische Wissen ziehen und im Anschluss einzelne Kurse Ihrer Wahl vor Ort besuchen.
Sie haben also die freie Wahl, wie Sie Ihre Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker gestalten. Je weniger Vorwissen Sie im medizinischen Bereich besitzen, desto intensiver sollte die Vorbereitung sein. Um sich an einer Heilpraktikerschule einzuschreiben, brauchen Sie ausreichend finanzielle Mittel. Stehen Ihnen diese nicht zur Verfügung, obwohl diese Ausbildung Ihr Herzenswunsch ist, werden Sie Ihr Ziel auch mit einer Kombination von Direktseminaren und Onlinekursen erreichen.
Die Prüfung naht…
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, der Termin für die Prüfung steht. Sie haben sich gründlich vorbereitet, deshalb können Sie mutig zur Prüfung gehen und Ihr Bestes geben. Erschrecken Sie nicht vor den Antwortkombinationen und auch nicht davor, dass sich Ihr Kopf im ersten Moment möglicherweise leer anfühlt. Vertrauen Sie auf Ihr Wissen und lassen Sie den Dingen ihren Lauf. Die Durchfallquoten betragen bis zu 90 Prozent, das heißt, wer die Überprüfung im ersten Anlauf schafft, muss tief in die Materie eingetaucht sein und kann themenübergreifende Zusammenhänge herstellen.
Die Ergebnisse der Überprüfung erhalten Sie nicht gleich im Anschluss, da die Bearbeitung der Antwortbögen ihre Zeit braucht. Haben Sie jedoch die schriftliche Prüfung bestanden, steht Ihnen die mündliche Befragung bevor. Diese wird nach alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen festgelegt. Daher kann es Ihnen passieren, dass Sie nur wenige Tage nach der schriftlichen Prüfung die mündliche Überprüfung absolvieren oder mehrere Wochen bis Monate auf diesen Termin warten müssen. Sollte es also einige Zeit dauern, empfiehlt sich vor dem mündlichen Termin ein kleiner Auffrischungskurs, damit das gelernte Wissen wieder präsent und abrufbar ist.
Die mündliche Prüfung
Seien Sie hier auf psychologische Fragen zu Ihrer Person gefasst. Neben dem medizinischen Wissen und Ihren Fähigkeiten hinsichtlich Untersuchungstechniken stehen Sie als Mensch im Vordergrund. Die Prüfer werden sich einen Eindruck verschaffen, ob Sie ethisch und moralisch als Heilpraktiker arbeiten können. Dazu müssen Sie unter anderem wissen, was Ihnen als Heilpraktiker erlaubt ist, wo Ihre Grenzen bei einer Behandlung sind und welche Behandlungsmethoden Sie in Ihrer Praxis einsetzen wollen.
Abhängig von den Überzeugungen der Prüfungskommission kann es Ihnen passieren, dass man Ihre Ansichten hinterfragt. Dann sollten Sie souverän auftreten und deutlich machen, dass Sie jederzeit wissen, wo der Beruf Ihnen Grenzen setzt. Gleichzeitig ist es gut, wenn Sie Courage zeigen und unter Umständen auch neue Wege vertreten. Nicht alle Prüfer stehen dem Heilpraktikerberuf aufgeschlossen gegenüber. Legen Sie sich deshalb im Vorfeld gute Begründungen zurecht.
Ein letzter Tipp für Ihre Motivation – seien Sie immer authentisch und bleiben Sie in dem Gefühl, dass Sie den Menschen etwas Gutes zu geben haben. Mit dieser Einstellung kann Sie nichts und niemand von Ihrem beruflichen Ziel abhalten.
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