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Die Ausbildung zum Heilpraktiker – was und wie lernen

In der Ausbildung zum Heilpraktiker lernen Sie, wie Sie körperliche und seelische Leiden therapieren. Zum Einsatz kommen dabei naturheilkundliche Methoden, um die ganzheitlichen Aspekte von Körper und Seele in den Mittelpunkt zu stellen. Aus diesem Grund werden die Leistungen eines Heilpraktikers heutzutage immer öfters beansprucht. Mit einer Ausbildung zum Heilpraktiker haben Sie also gute Berufsaussichten.

 

Berufsbild Heilpraktiker – was Sie lernen

In Deutschland wird der Beruf des Heilpraktikers durch das Heilpraktikergesetz geregelt. Egal, wie Sie sich die Ausbildungsinhalte aneignen, am Ende müssen Sie vor einem Gesundheitsamt eine staatliche Prüfung ablegen. Denn Sie üben Heilkunde aus, die Sie nur als Arzt oder als staatlich zugelassener Heilpraktiker praktizieren dürfen. Allerdings dürfen Sie als Heilpraktiker keine verschreibungspflichtigen Medikamente verordnen. Stattdessen wenden Sie Methoden der Naturheilkunde, Volksheilkunde und der Alternativmedizin an. Zu Ihren Aufgaben gehören die folgenden:

  • Diagnoseerstellung
  • Überprüfung und Messung von Blutwerten
  • Überprüfung der Reflexe
  • Verabreichung von Injektionen
  • Massagen
  • Therapien und Behandlungen
  • Verschreibung naturheilkundlicher Präparate

 

Alternative Behandlungsmethode lernen und sich spezialisieren

Als Heilpraktiker mit Vollzulassung dürfen Sie seelische und körperliche Beschwerden diagnostizieren. Daraus folgt die Entscheidung, welche Therapie und Behandlung angewendet werden soll. Wenn Sie sich für den Beruf des Heilpraktikers entscheiden, können Sie sich im Anschluss an die Prüfung verschiedene Spezialgebiete aneignen, wie beispielsweise diese:

  • Homöopathie
  • Phytotherapie
  • Aromatherapie
  • Physiotherapie
  • Atemtherapie
  • Traditionelle Chinesische Medizin
  • Bioenergetik

Durch die Möglichkeit einer fachlichen Spezialisierung können Sie auf Ihrem Gebiet eine hohe Fachkompetenz erwerben und als Experte vielen Menschen helfen. Da Sie in der Ausbildung auch die Grundlagen der Schulmedizin erlernen, greifen Sie dann in der Praxis auf ein breites Wissensspektrum zurück.

 

Heilpraktiker lernen – DAS sind die Themen

Bis zur staatlichen Prüfung zum Heilpraktiker werden Sie sich mit verschiedenen Themen der Schulmedizin und alternativer Behandlungsmethoden beschäftigen:

  • Anatomie: Struktur und Aufbau des menschlichen Körpers
  • Physiologie: Funktionelle Abläufe im Organismus
  • Pathophysiologie: Lehre von krankhaften körperlichen Veränderungen
  • Klinische Medizin
  • Pathologie: Allgemeine Krankheitslehre
  • Anamneseführung
  • Patientenuntersuchungsmethoden
  • Pflanzenheilkunde
  • Homöopathie
  • Erste-Hilfe
  • Massagetechniken
  • Kinderkrankheiten
  • Injektionstechniken
  • Blutabnahme
  • Hygienevorschriften
  • Berufs-und Gesetzeskunde

Heilpraktiker Schritt für Schritt lernen

Beginnen Sie beim Lernen für die Prüfung zum Heilpraktiker am besten mit den Grundlage der Heilkunde. Dieses Themengebiet gibt Ihnen einen guten Einstieg in die Entstehung, Prävention und Heilung von Krankheiten. Danach folgen idealerweise die Themengebiete medizinische, anatomische und physiologische Grundkenntnisse, die ein wichtiges Fundament des Heilpraktikers darstellen. Denn nur mit diesen Kenntnissen können Sie die Struktur und den menschlichen Organismus verstehen und Krankheiten erkennen.

Sobald Sie wissen, wie ein gesunder Körper aussieht, werden Sie sich mit der nächsten Stufe des Lehrplans beschäftigen: der Pathologie. Dieser Themenkomplex erklärt die Veränderungen im Körper, die durch Krankheiten entstehen. Mit dem Fachwissen über die Pathologie und der Symptomatik lernen Sie, Krankheiten zu beschreiben. Im Abschnitt Methoden der Anamnese erlernen Sie, diese mithilfe eines Gesprächs, aber auch mit Anschauen, Abklopfen und Abtasten zu diagnostizieren.

Sobald Sie die Grundkenntnisse verinnerlicht haben, können Sie sich dem Aufbau und der Funktionen des Organismus zuwenden. Mithilfe der Kenntnis über die verschiedenen Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten lernen Sie, nach einer Diagnose die richtige Anwendung zu wählen. Danach sollten Sie sich noch mit den Rechtsgrundlagen beschäftigen.

Ein Tipp: Gehen Sie wirklich gut vorbereitet zur staatlichen Prüfung. Denn nicht nur im schriftlichen Teil wird Fachwissen abgefragt. Der mündliche Teil der Prüfung stellt Sie als angehenden Heilpraktiker vor eine echte Herausforderung.

 

Heilpraktiker lernen – gute Vorbereitung ist alles!

Heilpraktiker lernen

Heilpraktiker lernen

Die zahlreichen Themengebiete und der sehr umfangreiche Lernstoff erfordern eine gute Planung, um zur Prüfung gut vorbereitet antreten zu können. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Lernen und teilen Sie den Lernstoff in kleine Häppchen ein. Am besten nehmen Sie einen Kalender zur Hand und schreiben Sie Ihren Lernplan auf. Und vergessen Sie nicht, das Erlernte zu wiederholen, um es zu verinnerlichen.

Erstellen Sie also einen genauen Lernplan und halten Sie sich daran. Falls Sie einmal für ein Thema nicht so lange benötigen, wie vorgenommen, haben Sie sich einen freien Tag erarbeitet. Falls Sie jedoch einmal hinterherhinken, versuchen Sie trotzdem am Plan festzuhalten. Denn sonst ist der Stoff bis zum Prüfungstermin fast nicht zu bewältigen. Im schlimmsten Fall müssen Sie etwas mehr Zeit für das schwierige Thema einplanen.

 

Beginnen Sie rechtzeitig mit dem Lernen

Um die staatliche Prüfung zum Heilpraktiker zu bestehen, bedarf es eine wirklich gute Vorbereitung. Schieben Sie deshalb das Lernen nicht vor sich her. Planen Sie wirklich ein Zeitfenster zum Lernen ein, in dem Sie keinen Haushalt machen und auch nicht ans Telefon gehen. Diese Lernzeit soll Ihnen helfen, konzentriert und effektiv alle Themen für die Prüfung zum Heilpraktiker zu erarbeiten. Jede Ablenkung und Unterbrechung sorgt dafür, dass Sie für das Lernen länger benötigen. Denn Sie müssen sich nach der Unterbrechung wieder neu einlesen und praktisch von vorne beginnen.

 

Für das Aufschieben gibt es eine Diagnose: Prokrastinieren

Das krankhafte Aufschieben von Aufgaben ist besonders unter Studierenden ein Thema. Der Fachbegriff heißt “Prokrastinieren”, also etwas vor sich herschieben und einfach nicht erledigen. Oftmals versucht man Ausreden dafür zu finden, warum man eine Tätigkeit nicht erledigen kann. Viele Menschen gehen gerne noch einen Kaffee trinken oder fangen an, die Küche zu putzen, bevor sie eine dringliche Aufgabe erledigen.

Mein Tipp: Fangen Sie gar nicht erst mit dem Prokrastinieren an. Wenn Sie für die Prüfung zum Heilpraktiker lernen müssen, tun Sie es ohne Aufschub! Denn nur mit dieser konsequenten Haltung schaffen Sie es, den Lernstoff zu erarbeiten und bleibend in Erinnerung zu behalten.

Bedenken Sie auch, dass Sie nicht nur für die Prüfung lernen. Der Lernstoff ist eine wichtige Grundlage für die Ausübung Ihres zukünftigen Berufes. Nur wenn Sie in all den Themengebieten sattelfest sind, werden Sie auch als Heilpraktiker gute Arbeit leisten. Auf dieses Wissen können Sie dann aufbauen. Denn nach der Prüfung werden Sie viel Erfahrung in der Praxis sammeln, eigene Beobachtungen machen, viel Feingefühl für die Menschen entwickeln und sich vielleicht in eine besondere Richtung spezialisieren. Dann werden Sie aus dem Beruf Heilpraktiker eine echte Berufung machen!